Editorial

Tipp 101:
Selbstgebaute Inkubationsküvetten


"Hallo Laborjournal-Redaktion,

diesen Labortrick habe ich während meiner Diplomarbeit angewandt. Ich musste Wuchskurven von E. coli-Kulturen bei vielen verschiedenen Bedingungen aufnehmen. Da bei einer Dreifachbestimmung über 40 Kulturen vonnöten waren, brauchte ich sehr viele Gefässe und viel Platz im Schüttler. Ausserdem benötigte ich bei jeder Messung sehr viel Zeit für das Herauspipettieren der Kultur. Daher habe ich mir Inkubationsküvetten gebaut (siehe Bild). Dazu habe ich die Deckel von 15 ml-Plastikröhrchen durchbohrt und Halbmakroküvetten daraufgeklebt. Die Gefässe wurden mit 1,5 ml Medium und den jeweilligen Zusätzen befüllt, mit 50 µl Kultur angeimpft und rotierend in einem Brutschrank inkubiert.

Bei jedem Messpunkt habe ich die Inkubaktionsküvetten mit der Küvettenseite in ein Photometer gehalten und anschliessend wieder zurückgestellt. Das spart Zeit, Platz und Material und ermöglicht eine gleichzeitige Untersuchung vieler Parameter. Die Inkubationsküvetten habe ich nach Gebrauch mit Wasser und Isopropanol ausgespült, so dass sie mehrmals benutzt werden konnten.





Nachteile: die Kulturen werden irgendwann anaerob und die Kultur kann zum Messen von OD600-Werten >1 nicht verdünnt werden."

Jörn Güldenhaupt,
Lehrstuhl für Biophysik
Ruhr Universität Bochum



Letzte Änderungen: 24.04.2006