Editorial

Tipp 3:
Coomassie-Färbung ohne Methanol

Tilman Lamparter, Inst. f. Pflanzenphysiologie, Freie Universität Berlin


Als Alternative zum Vakuumverfahren können sie Acrylamid Gele auch wie Parma-Schinken an der Luft trocknen. Damit verzichten sie auf Vakuum-Pumpe, Kühlfalle, Trocken-Apparatur und alle damit verbundenen Unanehmlichkeiten. Sie brauchen lediglich ein paar Bögen Einmachfolie (Zellophanfolie) die Sie Ihrer Oma stiebizen können wenn Sie Marmelade einkocht, einen Plexiglasrahmen und Fotoklammern.


So wird’s gemacht:

Tränken Sie Ihr Gel nach dem Entfärben in 20% Methanol. Als Spannvorrichtung für 4 x 8 cm Gele dienen zwei 4cm breite Rahmen aus 5 mm dickem Plexiglas mit den Maßen 25 x 25 cm (Außen) und 17 x 17 cm (Innen). Bei anderen Gelgrößen sollte das Innenmaß des Rahmens mindestens 4 cm größer als das Gel selbst sein. Legen Sie einen Rahmen auf Ihre Laborbank. Auf diesen plazieren Sie eine etwas größer als das Rahmen-Aussenmaß zurechtgeschnittene, mit Lei-tungswasser getränkte Zellophanfolie. Jetzt das Gel auf die Einmachfolie und die zweite Folie ebenfalls klatschnass obendrauf. Wichtig! Bei dieser Prozedur sollten keine Luftblasen zwischen Folie und Gel zurückbleiben. Am besten das Gel mit Wasser überschwemmen und entstandene Luftblasen glatt streichen. Nun kann der zweite Rahmen aufgelegt und zunächst an drei Seiten mit Fotoklammern fixiert werden. Richten Sie Ihren Trockenrahmen auf (nichtgeklammerte Seite nach unten), lassen Sie überschüssiges Wasser auslaufen (Luftblasen möglichst glatt streichen) und setzen Sie dann die vierte Klammer. Das Gel kann jetzt, am schnellsten im Abzug, auf der Bench oder an der Decke aufgehängt, getrocknet werden. In der Regel sind die Gele nach 24 Stunden trocken (Fingerrückentest). Sie können den Rahmen nun öffnen, den überstehenden Zellophanrand abschneiden und das Gel in Ihr Laborjournal (nicht in das abonnierte) einkleben.


Letzte Änderungen: 08.09.2004