Editorial

Großes Laborjournal-Gewinnspiel!

Gewinnen Sie mit ein wenig Knobelei plus Allgemeinwissen einen von 20 tollen Preisen.

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Zu gewinnen: Elf Bücher, vier DVDs und vier T-Shirts!

(14. Dezember 2012) Sie rackern sich ab im Labor und es läuft nicht? Sie kommen auf keinen grünen Zweig, während Kollege A bereits das dritte Paper zusammenschreibt und Kollegin B erst neulich beim Interviewtermin glänzte? Und auf der Stirn Ihres Arbeitsgruppenleiters zeigen sich auch schon seit Tagen immer drohendere Runzeln? Oje. Schalten Sie mal ab und verschaffen Sie sich ein Erfolgserlebnis! Und zwar, indem Sie die drei nachfolgenden Rätsel erfolgreich lösen – und anschließend vielleicht sogar einen tollen Preis gewinnen.

Es geht um das Thema, das eigentlich keins sein sollte für Wissenschaftler und doch gerade in letzter Zeit immer öfter für Schlagzeilen sorgt: um Wissenschaftsbetrug. Also: Lösen Sie die drei Einzelfragen, erraten Sie die benachbarte Kneipe, die medizinische Disziplin und den Ort der Hochstapeleien, schicken uns eine Mail mit den gesuchten drei Begriffen und gewinnen Sie einen der 20 Preise!

Frage 1: Als erster prominenter Fall einer wissenschaftlichen Schwindelei kann ein dreiteiliges Knochenmosaik gelten – wissenschaftlich benannt nach seinem Entdecker – das erst 41 Jahre später als plumpe Bastelei entlarvt wurde. Noch viel später wurde bekannt, dass gar das komplette Lebenswerk des portraitierten Gauners weitgehend auf Lug und Trug basiert – wenigstens 40 ähnliche Fälschungen habe dieser im Laufe der Jahre fabriziert, fand ein britischer Wissenschaftler vor acht Jahren heraus. Dabei habe unser Schwindler hohe handwerkliche Geschicklichkeit an den Tag gelegt: Mittels raffinierter Färbetechniken erweckte er den Anschein hohen Alters, während er nicht ins gewollte Bild passende Konturen mechanisch in Form brachte. Auf diese Weise gelang es ihm, eine ganze Wissenschaftsdisziplin jahrzehntelang zu behindern und auf falsche Fährten zu führen; auch führte es dazu, dass in Wirklichkeit richtungsweisende Funde anderer Wissenschaftler als unwichtig oder gar falsch abqualifiziert wurden. Auf die Schliche kamen ihm seine Kollegen zu Lebzeiten nie. Stattdessen ehrten sie ihn für den eingangs erwähnten „epochalen Sensationsfund“ und seine weiteren „Entdeckungen“ mit Mitgliedschaften in ihren exklusiven Forscherzirkeln.

Gesucht ist nicht der Name dieses chronischen Betrügers, dessen mutmaßliche Helfer bis heute unbekannt geblieben sind. Herauszufinden ist vielmehr der Name der Kneipe, die dem berühmten damaligen Fundort benachbart liegt. Sowohl der einstige (bis ca. 2011) als auch alternativ der aktuelle Name des Etablissements werden als Lösung akzeptiert.

Frage 2: Ein Deutscher als Weltmeister – wunderbar! Wirklich? Keineswegs, wenn man erst die Disziplin kennt, denn die lautet „Retraktion von Fachartikeln“. Und darin ist der hier gesuchte Mediziner in der Tat Weltspitze; bereits rund 90 der von ihm als Autor gezeichneten Paper wurden zurückgezogen, mehr als bei jedem anderen Wissenschaftsschwindler bisher. Auch seinen Chefarztposten und seine Professur hat er darüber verloren, dass er jahrelang die Daten dutzender klinischer Studien systematisch „aufhübschte“, mindestens eine dieser Studien komplett erfand, und in den meisten Fällen zudem auch keine Genehmigung der zuständigen Ethikkommission vorweisen konnte. Seit kurzem allerdings ist der portraitierte Münchhausen seinen Weltmeistertitel los: Ein Medizinerkollege aus dem Land der aufgehenden Sonne trieb es noch bunter als er.

Gesucht wird nicht der Name des portraitierten deutschen Mediziners. Wir wollen vielmehr wissen, wie die medizinische Fachrichtung heißt, in der er zuhause war.

Frage 3: Der doppelt promovierte Gefäßchirurg, der einst als Unesco-Entwicklungshelfer einem afrikanischen Mädchen das Leben rettete, operierte später an einem süddeutschen Uniklinikum knapp 200 Patienten. Als der aufstrebende Millionärs-Sprößling jedoch auf einem internationalen Fachkongress seine Erkenntnisse über plastische Chirurgie bei Gewebsdefekten vortrug, war seine Karriere schon im Spätherbst angelangt. Denn seine glanzvolle Lebensgeschichte war nur erfunden – in Wahrheit besaß unser Hochstapler lediglich ein missratenes Realschulzeugnis und eine kaufmännische Ausbildung. Die erstklassigen Zeugnisse, die medizinische Expertise: gefälscht, erlogen, herbeifantasiert. Blamiert war nicht nur sein Mentor, ein renommierter Universitätsprofessor, sondern auch sein Arbeitgeber, dem jahrelang rein gar nichts aufgefallen war. Erst der anonyme Brief eines ehemaligen Kollegen brachte um 2008 herum die Wahrheit ans Licht. Immerhin scheint der portraitierte Hochstapler handwerklich nicht schlechter gearbeitet zu haben als seine ordnungsgemäß approbierten Kollegen.

Wir wollen wissen: In welcher süddeutschen Universitätsstadt spielte sich diese fast unglaubliche Geschichte ab?

Wie gehen Sie weiter vor?

Ganz einfach: Die drei Lösungen (teils aus mehreren Einzelwörtern bestehend) mailen Sie bitte samt Postadresse, Ihrer T-Shirt-Größe (S, M, L, XL) und (optional) der Nennung Ihres ganz persönlichen „Lieblingspreises“ (siehe unten) an win@laborjournal.de. Bei der Begutachtung der Lösungen werden wir nicht allzu bürokratisch vorgehen und in Grenzfällen schon mal ein Auge zudrücken; der Rechts- und auch der Linksweg sind jedoch kategorisch ausgeschlossen. Obacht: Nur vollständige Lösungen (d.h.: alle drei Fragen müssen korrekt beantwortet sein) kommen in Betracht!

Sollten mehr richtige Einsendungen eintreffen als Preise vorhanden sind, entscheidet der mit einer dicken Augenbinde versehene Laborjournal-Praktikant über die zufallsgerechte Verteilung letzterer. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2013.

Viel Erfolg wünschen

Winfried Köppelle & die Laborjournal-Redaktion

Zu gewinnen gibt es folgende Preise:

... gestiftet von Spektrum Akademischer Verlag (Heidelberg):

- Andrea Kruses "Der heimliche Dirigent – Wie das Immunsystem Partnerwahl und Schwangerschaft beeinflusst" (225 Seiten, 24,95 Euro). Die Autorin ist Privatdozentin an der Uni Lübeck und forscht über die Überlebensstrategien des ungeborenen Kindes im Mutterleib. In ihrer Neuerscheinung beschreibt sie unter anderem, warum Schwangerschaften oftmals nicht erfolgreich verlaufen, wenn sich die Partner in ihren Immunsystemen zu sehr ähneln und welche immunologischen Ursachen Schwangerschaftskomplikationen haben, die das Leben von Mutter und Kind bedrohen.

- Zwei Exemplare von Robert Feldmans "Lügner. Die Wahrheit über das Lügen" (400 Seiten, 24,95 Euro), worin „einer der international bekanntesten Lügenforscher“ erklärt, welcher gesellschaftliche Sinn hinter der Lügen steckt, warum es schlecht ist, wenn Kinder diese Kunst der Täuschung nicht lernen, und vieles mehr.

- Das "Cold Spring Harbor Laborhandbuch für Einsteiger" (440 Seiten, 39,95 Euro) von Kathy Barker, ebenfalls aus dem Hause Spektrum, liefert zell- und molekularbiologische Routinemethoden sowie Tipps und Tricks für das biologische Experimentieren.

- Reinhard Rennebergs bereits 4. Auflage von „Biotechnologie für Einsteiger“ (436 Seiten, 39,95 Euro) haben wir erst unlängst euphorisch in Laborjournal besprochen. Und falls Sie es hier nicht gewinnen sollten - Renneberg-Bücher lohnen einen Kauf immer!

- Rolf Knippers’ "Eine kurze Geschichte der Genetik" (328 Seiten, 24,95 Euro) – titelmäßig an Stephen Hawkings Astronomie-Klassiker angelehnte Historie vom erfahrenen Autor des gleichnamigen Genetik-Lehrbuchs.

- Das brandneue Schwergewicht "Mikrobiologie. Eine Wissenschaft mit Zukunft" von Joan Slonczewski und John Foster (1425 Seiten, 940 Abb. in Farbe., 79,95 Euro) ist adaptiert von der 2. Auflage des US-amerikanischen Bestsellers. Neben Interviews mit prominenten deutschen Mikrobiologen über ihre Forschung enthält dieses mit Abbildungen gespickte Lehrbuch das prüfungsrelevante Grundwissen zu allen Teildisziplinen der Mikrobiologie, garniert mit allerhand Beispielen aus der aktuellen Forschung und mannigfachen Links ins Internet.

... gestiftet von der Polyband Medien GmbH (München):

- Zwei DVDs "Pflanzenwelten". Auf dem Ende Oktober 2012 in Deutschland erschienenen BBC-Film wird in drei 50-minütigen Folgen in deutscher (alternativ in englischer Sprache) geschildert, wie auf der unwirtlichen, lebensfeindlichen Erde in einem jahrmilliardenlangen Evolutionsprozess die heutige Pflanzenvielfalt entstand – beginnend vor mehr als 3,5 Milliarden Jahren im Urmeer mit Cyanobakterien bis hin zu endlosen Küstenwäldern aus riesigen Mammutbäumen, Kontinente überspannenden Regenwäldern usw. Biologen, Geologen und Chemiker kommen immer wieder zu Wort, wenn es um die drei Hauptthemen Licht, Blüten und Gräser geht. Geeignet für Liebhaber der (fast immer) gut gemachten BBC-Dokumentationen.

- Zwei DVD-Boxen "Unterwasserwelten – Gefahren der Ozeane". Ebenfalls Ende Oktober 2012 in Deutschland erschienen, dürfte dieser auf drei DVDs verteilte Film (insgesamt 200 Minuten Laufzeit) eher sensationslüsterne Gemüter ansprechen. Der Bezahlfernsehsender “History“, aus dessen Programm die „Unterwasserwelten“ stammen, ist bekannt für die überaus dramatische Umsetzung trockener Wissenschaftsthemen – in diesem Fall geht’s um Monsterwellen, Tsunamis und ähnliche monströs-nautische Heimsuchungen. Geeignet eher für Freunde US-amerikanischer Actionfilme, denen es vor unheilschwanger dröhnenden Sprechern aus dem Off nicht graust.

... gestiftet von der Pearson Deutschland Verlags GmbH (München):

- Ein weiteres pfundschweres Lehrbuch gibt’s zu gewinnen: Das "Chemie-Studieren kompakt", verfasst von den Herren Theodore Brown, Eugene LeMay und Bruce Bursten, kostet im Laden immerhin 59,95 Euro und hat stattliche 1040 Seiten. Als Einführung in die Allgemeine Chemie und als Prüfungsvorbereitung für Studenten naturwissenschaftlicher Fächer gedacht, eignet es sich aber auch jederzeit zum bloßen, interessierten Schmökern – selbst für Fachfremde.

... gestiftet vom Piper-Verlag (München):

- In "Titanic – mit Physik in den Untergang" (160 Seiten, 16,99 Euro) erläutert der Dortmunder Physikprofessor Metin Tolan, was Ozeanriesen mit Enten geminsam haben und wieso Sonnenuntergänge romantisch sind.

- In "Der Penisverkürzer" (224 Seiten, 8,99 Euro) berichtet der Autor Erwin Kompanje „in einer Mischung aus Humor und Horror“ über Merkwürdigkeiten aus 500 Jahren Medizingeschichte.

- Barbara Goldsmiths Bestseller-Biografie "Marie Curie – Die erste Frau der Wissenschaft" (Piper, 256 Seiten, 9,99 Euro) ist ebenfalls zu gewinnen.

- Die atemberaubende Real-Reportage "Als ich vom Himmel fiel" (Piper, 304 Seiten, 9,99 Euro) der Biologin und heutigen Leiterin der Bibliothek der Zoologischen Staatssammlung München, Juliane Koepcke. Diese überlebte vor 41 Jahren in Peru als einzige von 92 Passagieren den Absturz ihres Flugzeugs (in Laborjournal 1-2/2011 war Koepcke übrigens einst im Rätsel zu erraten).

Wir bedanken uns bei allen Spendern – und legen als Preise noch vier Laborjournal-T-Shirts drauf.



Letzte Änderungen: 11.04.2013