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Zitationsvergleich 2001 bis 2004: Nieren- und Hochdruckforschung
von Lara Winckler, Laborjournal 04/2007


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Ranking Nieren- und Hochdruckforschung
Editorial
Breit gefächerte Forschungsthemen machen die Nieren- und Hochdruckforschung aus. Von physiologischer Funktion über Auswirkungen auf andere Organe bis hin zu Krebs ist alles vertreten. Berliner, Heidelberger und Hannoveraner belegen erste Plätze, doch auch andere Städte schlagen sich gut.

Die Nieren- und Hochdruckforschung beschäftigt sich mit Physiologie und Pathologie der Nieren und dem damit in Zusammmenhang stehenden Bluthochdruck. Dieser Thematik kann man sich aus verschiedenen Richtungen nähern, entsprechend weit aufgefächert sind die Forschungsgebiete der Top 50.

Bei diesem breiten Angebot gestaltete sich in erster Linie die Abgrenzung zu den kardiovaskulären Hochdruckforschern schwierig, die in einem eigenen Zitatonsvergleich bewertet werden.
Editorial

Vor allem Nephrologen

Die Hälfte der Top 50-Wissenschaftler kommt aus nephrologischen Abteilungen, allein fünf Plätze unter den Top 10 sind von ihnen besetzt. Allen voran Friedrich Luft (1.), Leiter der Poliklinik Nephrologie und Hypertensiologie der Charité Berlin, der Nierenschäden unersucht, die durch zu hohen Bluthochdruck entstehen. Direkt hinter Luft ist Eberhard Ritz (2.) platziert, bis 2003 Leiter der Nephrologie an der Medizinischen Uniklinik Heidelberg. Ritz zäumt das Pferd von der anderen Seite auf und erforscht die kardiovaskulären Folgen gestörter Nierenfunktion.

Hermann Haller (3.), Leiter der Nephrologie an der MH Hannover, hat sich der Proteomforschung verschrieben. Zusammen mit seinem Mitarbeiter Harald Mischak (38.) entwickelt Haller eine Methode, um anhand von veränderten Proteinkonzentrationen im Urin auf Erkrankungen etwa der Nieren zu schließen.

Andere Nephrologen, wie Hermann-Josef Gröne (5.) vom DKFZ Heidelberg, erforschen die molekularen Mechanismen von Abstoßungsreaktionen. Oder sie analysieren die Rolle von Chemokinen bei der Entstehung von Nierenfibrose, Thema von Detlef Schlöndorff (8.), Zentrum für Nephrologie LMU München.

Die Pharmakologen Josef Pfeilschifter (21.), Uni Frankfurt, und Stefanie Bode-Böger (25.) wiederum interessieren sich für NO-abhängige Genexpression bei Entzündungsprozessen in der Niere beziehungsweise die Rolle von NO bei der Regulation der Durchblutung. Kai-Uwe Eckart (24.) von der Nephrologie der Uni Erlangen hat die Rolle von Hypoxie bei der Entstehung von Nierenerkrankungen und Tumoren zum Thema.

Auffallend ist die relativ große Zahl von Forschern aus Kinderkliniken: von dem Heidelberger Otto Mehls (50.), der die Ursachen für erbliche Nierenerkrankungen sucht, stammt auch der meistzitierte Artikel im Vergleich.

Unter den Top 50 befassen sich auch einige Wissenschaftler mit Nieren- und Blasenkrebs, wie der Basler Pathologe Holger Moch (11.) sowie Hartmut Neumann (22.) von der Nephrologie Freiburg. Andere interessieren sich für Nierenfehlfunktionen, die durch Diabetes mellitus verursacht werden, wie der Tübinger Physiologe Florian Lang (4.) und der im vergangenen Dezember verstorbene Mannheimer Mediziner Fokko van der Woude (49.).

Michael Bader (10.) vom MDC Berlin und der Vorstandsvorsitzenden der Charité Berlin, Detlev Ganten (13.), arbeiten über die Rolle des Renin-Angiotensin-Systems bei der Regulierung des Blutdrucks.

Funktionstüchtige Nieren

Die Zahl der Wissenschaftler, die sich der Physiologie und Anatomie der Nieren widmen, ist überschaubar: Armin Kurtz (35.) von der Physiologie der Uni Regensburg arbeitet über Struktur und molekularen Grundlagen der Nierenfunktion, Heini Murer (36.) von der Zürcher Physiologie erforscht unter anderem die Eigenschaften der renalen Na+-Transporter.


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Letzte Änderungen: 30.05.2007