Editorial

Tipp 132:
Lieber blaue DNA als rote Haut - Methylenblau-Färbung von DNA

Nicole Schmut

Färbt DNA mit Methylenblau statt mit Ethidiumbromid: Nicole Schmut.

Liebes LJ-Team,

während meiner Diplomarbeit am MPI in Hamburg hatten wir auch einen UV-Tisch. Eine meiner Kolleginnen bekam ebenfalls einen heftigen Sonnenbrand an den Unterarmen, weshalb mein Betreuer mich darauf hinwies, den Bereich um das Gel herum mit Alufolie abzudecken. Dies habe ich auch während meiner Doktorarbeit in Heidelberg so gehandhabt und meinen Kollegen als Tipp weitergegeben.

Mittlerweile nähere ich mich als Post-Doc schon der Altersichtigkeit und sehe ohnehin mehr schlecht als recht. Deswegen gebe ich hier am Institut für Organische und Chemische Biologie der Universität Frankfurt der Färbung mit Methylenblau anstelle des Ethidiumbromids den Vorzug, auch wenn die Nachweisgrenze viel geringer ist.
Gel

Die Färbung von DNA mit Methylenblau ist zwar nicht so empfindlich wie die Ethidiumbromid-Färbung, dafür gibt es beim Rausschneiden der Banden aber keinen Sonnenbrand.

Bei der Methylenblau-Färbung sollte man darauf achten, die Agarosegele möglichst dünn zu gießen. Die Färbelösung kann man öfters benutzen, man muss dann lediglich längere Färbezeiten einplanen. Im Gegensatz zur Ethidumbromid-Färbung habe ich bei der Methylenblau-Färbung genügend Zeit, mich über meine Gele zu beugen und die gewünschten Fragmente rauszuschnippeln, ohne Angst zu haben, dass mir das UV-Licht eines Leuchttisches die Augen ruiniert.

Nicole Schmut
Institut für Organische Chemie und
Chemische Biologie
Johann Wolfgang Goethe Universität
Frankfurt




Letzte Änderungen: 18.06.2009