Editorial

Tipp 216: Gel-Gießstand aus Plastikbox

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Mit einem kleinen Trick, den sich Christina Krönauer vom Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen an der Universität Tübingen ausgedacht hat, kann man selbstgegossene PAGE-Gele wie am Fließband produzieren. Wie sie im Labor bis zu 15 Gele auf einmal gießt, hat sie im folgenden Protokoll zusammengefasst.

Zunächst kauft man eine Box Wattestäbchen. Man sollte einen Hersteller wählen, der noch nicht auf Pappkarton umgestellt hat. Ich empfehle die Supermarktkette mit dem blauen E. Es funktioniert natürlich auch mit jeder anderen Plastikbox, die zur Größe der Glasplatten passt.

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Den Deckel in vier Streifen schneiden, die so lang sind, wie die Box breit ist. Zwei-Komponenten-Kleber oder eine Heißklebepistole bereit halten.

Zwei Streifen seitlich auf den Boden der Box kleben. Hierdurch werden eventuell vorhandene Löcher verdeckt und ein Abstand zum Boden erzeugt, damit das Gel gleichmäßig zwischen die Glasplatten läuft. Falls vorhandene Löcher noch nicht sicher verklebt sind, werden die anderen beiden Streifen auf die gleiche Weise von außen an die Box geklebt.

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Die Glasplatten werden mit Abstandhaltern und Deckplatten im Wechsel mit Plastikplatten aufeinander gestapelt. Die Plastikplatten sind notwendig, damit sich die Glasplatten anschließend wieder leicht voneinander lösen.

Den Stapel in die Box stellen. Je nach Anzahl der Glasplatten den restlichen Platz mit Plastikplatten auffüllen und je nach ­Anzahl und Abstand der Glasplatten circa 100 ml Acrylamidlösung vorbereiten und einfach von oben in die Box gießen. Eine Markierung zeigt die Höhe des Trenngels an, bis zu der aufgefüllt wird. Sammelgel wie gewohnt darüber schichten und Kämme einstecken.

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Auspacken und überflüssiges Gel von den Platten schaben. Die Gele können einzeln in feuchtes Papier gepackt für mehrere Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Christina Krönauer
(Christina Krönauer ist Doktorandin in Thomas Lahayes Gruppe am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen der Universität Tübingen).

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Fotos: Christina Krönauer


Letzte Änderungen: 06.12.2018