Editorial

Tipp 40:
Protein-Grobbestimmung vor Western-Blots
Schnelle Checkung

...ist angesagt, will man sich während einer Westernblot-Prozedur unnütze Arbeit ersparen. Anja Pannek & Christina Quensel (Nachwuchsgruppen Köhler/Stade, AG Sommer, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin, Berlin) wissen wie:



"Um sich herbe Enttäuschungen zu ersparen, machen wir vor Western Blots eine Grobabschätzung unserer Proteinextrakte. Dazu nehmen wir eine BSA-Eichreihe von 0,5 bis 10 mg/ml und geben je 1 µl sowie 1 µl des zu testenden Extrakts auf einen Schnipsel Blot-Membran (Nitrocellulose), den wir dann kurz im Farbstoff Amidoschwarz schwenken. Das Entfärben klappt sehr rasch und einfach in Bidest. Weniger als 0,5 mg/ml sind nicht mehr sichtbar, und bei mehr als 10 mg/ml sind die Spots alle gleich schwarz. Gesamtdauer: 10 Minuten.

Die Abschätzung des Proteingehalts ist damit nur ungefähr möglich, aber sie ist dafür sehr schnell und schließt zumindest aus, daß der Blot blank bleibt, weil man zu wenig geladen hat bzw. die Extraktionsmethode nicht funktioniert hat.

Noch schneller ist die nachfolgende Schnellmethode: Proteine in einem Acrylamid-Gel kann man nämlich auch ganz ohne Färben sehen. Wenn die Glasplatte entfernt ist und sich das Gel noch auf der weißen Teflon-Platte befindet, einfach den richtigen Lichtwinkel suchen, und die Banden sind erkennbar. Was die kleinste sichtbare Menge ist, müßte man nochmal rausfinden, aber 5 µg sind unserer Erfahrung nach sehr gut sichtbar."


Letzte Änderungen: 08.09.2004