Editorial

Die Tütensuppe

(17.10.2023) Grillparty am Institut unserer TA. Die internationalen Mitarbeiter bringen landestypische Leckereien mit – und eher ungewöhnliches Grillgut.
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Kurze Rückblende: Sommerzeit und die Sonne knallt vom Himmel. Was gibt es da Schöneres, als ein leckeres Labor-Barbecue zu planen? Und da muss ich tatsächlich mal ein Lob an unsere wissenschaftliche Mitarbeiterschaft loswerden. Ohne großes Hickhack organisiert man sich untereinander und schaut auch noch regelmäßig die Vorhersagen möglichst aller Wetterfeen durch. Schließlich möchte man ja nicht den einzigen Regentag in den nächsten zwei Wochen erwischen. Wären sie doch nur immer so vorausschauend mit der Planung ihrer Experimente.

Die Online-Terminumfrage trug Früchte und heute um 17 Uhr geht’s an den Instituts-Elektrogrill. (Alle anderen Grillgeräte sind laut Haustechnik-Mensch viel zu gefährlich und deshalb verboten).

Editorial

Bei feinstem Sonnenschein und angenehmen 26 Grad Celsius – die Wetterfee hat uns nicht belogen – versammelt sich schubweise das Labor­völkchen um die elektrische Feuerstelle. Munter greifen die Menschen zu den Kaltgetränken, die in Crusheis-gefüllten Styropor­boxen auf angenehme Trinktemperatur herunterkühlen. Entspannte Plauder­runden formieren sich. Das erste Grillgut findet den Weg auf den Grillrost und brutzelt wohlriechend vor sich hin. Natürlich gesellen sich die üblichen vegetarischen Spezialitäten dazu – und nicht zu vergessen eine illustre Auswahl jeweils landestypischer Leckereien. Welch ein buntes und leckeres Ensemble!

Seltsames Grillgut

Dann Auftritt unserer neuen indischen Postdoktorandin. Die immer freundliche Wissenschaftlerin nähert sich dem E-Grill und übergibt unserem Barbecue-Meister ihr „Grillgut“. So weit, so gut. Bis zu dem Zeitpunkt, als dieser sieht, was genau sie durchgegart haben möchte. Kaum zu glauben, aber der sichtlich verstörte Grill-Master hält eine Gemüse-Nudel-Tütensuppe in seinen Händen. Ich habe ja schon einiges an interessanten Grill-Mitbringseln erlebt, etwa die TK-Pizza, die auf’n Grill geschmissen wurde. Aber diese Aktion springt definitiv auf Platz 1 der Grillgut-Hitliste.

„Ist das so ein indisches Spezialding oder irgendein neuer Food-Trend, der an mir vorbeigegangen ist?“, versuche ich mir einen Reim auf die Tütensuppe zu machen. „Oder haben wir eine heiße Quelle im E-Grill verbaut? Soll damit ein geschmacks­neutraler Salat nachgewürzt werden?“

Lange muss ich nicht auf eine Antwort warten. Der wieder gefasste Grill-Meister legt das Tütensüppchen an die Seite und fuchtelt erklärend mit seinen Händen über das bunte leckere Ensemble. Die ehemalige Tütensuppen-Besitzerin kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und befindet sich im Dauer­abnickmodus. Scheinbar wird sie gerade in die Welt des „europäischen Barbecues“ eingeweiht. Guter Plan!

Etwas später darf ich dann miterleben, wie meine freundliche, nunmehr tütensuppenlose Postdoktorandin an einem Maiskolben knabbert und diesen mit einem Kaltgetränk abrundet. Da freut sich mein TA-Herz! Scheinbar sind alle gut versorgt und genießen den lauschigen Sommerabend. Wieder mal ein Projekt, das rundum geklappt hat! Trotz vorübergehender punktueller Irrungen.

Ute Ipe

Diese Kolumne erschien zuerst in Laborjournal 10/2023.


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Letzte Änderungen: 17.10.2023